Uniformen
Als Kopfbedeckung der Mannschaften diente ein Tschako mit
weißem Band an der Oberkante und einem dicken, weißen
Ziegenhaarbusch. Vorn war unter der schwarz-weißen Kokarde
der Gardestern aus Neusilber angebracht. Keine Schuppenketten
sondern schwarzlederne Kinnriemen.
Das blaue, zweireihig geknöpfte, preußische Kollet hatte einen
ponceauroten Kragen, Schulterklappen, Ärmelaufschläge und
Schoßumschläge. Auf dem offenen Kragen und auf den Aufschlägen
jeweils zwei weiße Gardelitzen.
Im Jahr 1814 wurde der
Kragen vorn geschlossen und die Form der Litzen verändert. Im
Sommer wurden weiße Leinenhosen, im Winter und im Feld
graue Tuchhosen getragen. Die Hosen wurden in die Stiefel
gesteckt.
Das Lederzeug der Grenadiere (I. und II. Bataillon) war weiß, das
der Füsiliere (III. Bataillon) war schwarz. Zu Paraden wurde das
Säbelbandelier als Koppel um den Leib geschnallt sonst über die
linke Schulter gelegt.
Im Jahre 1813 wird jedem Bataillon eine Kompanie freiwilliger
Jäger hinzugefügt. Ihre Uniform entsprach der der Füsiliere des
Regiments mit Ausnahme der grünen Farbe des Kollets.
Die Unteroffiziere hatten ein silbernes Band an der Tschako-
Oberkante und eine schwarze Spitze am weißen Haarbusch. Dazu
kamen silberne Litzen auf Kragen und Ärmelaufschlägen. Die
Feldwebel trugen kein Gewehr und keine Patronentasche. Am
Infanteriesäbel hatten sie das Offiziersporte-epee. Im Jahr 1822
erhielten sie auch den Offiziersdegen.
Jede Kompanie hatte vier Tambours und zwei Pfeifer. Sie hatten
einen roten Haarbusch und Schwalbennester in rot mit weißen
Litzen und Fransen.
Die Pfeifer trugen statt der Trommel ein
rotledernes Pfeifenfutteral an einem Bandelier über der rechten
Schulter. Musiker in Unteroffiziersrang (Hautboisten und
Regiments-/Bataillonstambour) hatten einen roten Haarbusch mit
weißer Spitze und silberne Litzen und Fransen an den Schwal
bennestern.
Die Offiziere trugen das blaue Kollet mit frackartig verlängerten
Schößen mit silbernen Litzen auf Kragen und Aufschlägen. An
der rechten Schulter waren Achselbänder angebracht und auf den
Schultern Schulterklappen entsprechend dem Dienstgrad. Alle
Offiziere trugen die einheitliche preußische silber- schwarz-
durchwirkte Schärpe. Der Tschako war bei den Grenadieroffizieren
mit einem sehr großen weißen Federstutz mit schwarzer
Wurzel und bei den Füsilieren mit einem ganz schwarzen federstutz
geschmückt. Das Gardesternemblem am Tschako war
silbern mit einem farbig emaillierten Zentrum. Silberne Kettchen,
die seitlich am Tschako von kleinen silbernen Adlern gehalten
wurden, vervollständigten die Tschakoausstattung.
Im Sommer wurden zur Paradeuniform weiße Hosen in Stiefeln
getragen, sonst graue Überknöpfhosen mit 18 seitlichen Knöpfen
und einem roten Vorstoß an der Seite.
Als kleine Dienstuniform trugen die Offiziere bis 1814 auch den
Leibrock, einen einreihigen, blauen Frack mit roten Aufschlägen
und rotem Umlegekragen. Der Leibrock hatte keine Litzenverzierung.
Dazu wurden schwarze Hosen in Stiefeln angelegt und der
Zweispitz mit kleinem Federbusch aufgesetzt. Die Grenadieroffiziere
trugen den Degen, die der Füsiliere den Säbel. Das
Offiziersporte-epee war silbern-schwarz meliert.
Fahne
Nach 1806 wurden zunächst drei verschiedene Fahnenarten an die neu errichteten Truppen verliehen.
Je nach organisatorischer Zuordnung erhielten die Bataillone eine Garde-Fahne, Linien- Fahne oder Landwehr-Fahne.
Nach der Heeresreform wurde 1861 zusätzlich eine Grenadier-Fahne eingeführt. Die Bataillone, die später das 1. Garde-Regiment
zu Fuß bilden sollten, erhielten die Garde-Fahne. Die Fahnen unterschieden sich in der Gestaltung des Fahnentuchs und der Farbe
des Fahnenstocks. Garde-Fahnen hatten gelbe Fahnenstöcke und kein über das ganze Fahnentuch gehendes stumpfes schwarzes Kreuz,
sondern einfarbiges besticktes Tuch. Das Fahnentuch war quadratisch und hatte 142 cm Seitenlänge. Es wurde mit 150 versilberten
Nägeln am oberen Ende der 2,84 Meter langen Fahnenstange angenagelt. Davon befestigten 100 Nägel das Tuch der Länge nach, 14 Nägel
wurden am oberen Ende ringförmig eingeschlagen und die restlichen 36 Nägel am unteren Ende in drei Reihen zu je zwölf Nägeln ebenfalls
rundum. Am unteren Ende der Fahnenstange befand sich ein 7 cm langer eiserner Fahnenschuh, am oberen Ende eine 22 cm hohe Fahnenspitze
aus Messing. Die Fahne hatte damit eine Gesamtlänge von 3,13 Meter. Die Fahnenspitze war durchbrochen und zeigte üblicherweise
die verschlungenen Buchstaben “FWR” für Friedrich Wilhelm Rex (lat. König). Das I. und II. Bataillon hatten anstelle dieses
Namenszuges ein Eisernes Kreuz in der Fahnenspitze. Diese Auszeichnung hatten alle Fahnen, und auf diesem Umwege auch die damit
beliehenen Bataillone, erhalten, die in den Befreiungskriegen vor dem Feind gewesen waren. Das Füsilierbataillon des Regiments
führte jedoch eine Fahnenspitze mit Namenszug obwohl es an den Befreiungskriegen teilgenommen hatte. Das hing mit dem damaligen
Zweck der Fahnen zusammen, den Bataillonen als Richtungs- und Sammelpunkt zu dienen. Die Füsiliere, die keine Bataillonskolonnen
bilden sollten, sondern in aufgelösten Schützenschwärmen vor der Front oder an den Flügeln kämpften, sollten sich im Falle einer
überlegenen Bedrohung durch den Feind in den Schutz der Bataillonskarrees zurückziehen. Das entsprach der in diesen Jahren aufkommenden
Kolonnentaktik. Folgerichtig führten die Füsilierbataillone in der Schlacht ihre Fahnen nicht mit, da kein geschlossener Einsatz vorgesehen war.
Somit wurden diese Fahnen auch nicht mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Jedoch erhielten alle Bataillone, die in diesen Kriegen gekämpft hatten,
egal ob sie ihre Fahne vor dem Feind geführt hatten oder nicht, ein Fahnenband in der Farbe des Ordensbandes der Kriegsdenkmünze für 1813/15,
orange mit schwarz-weißen Rändern.
[ Quelle: Wikipedia ]